Firmenbesuch bei der Geigenbauschule Brienz

27. Juni 2023


von Urs Pfenninger, Leiter Standortförderung

Ganz nach dem Operettenhit aus den Berliner 1910er Jahren «hängt der Himmel voller Geigen» in Brienz. Wir befinden uns in der Schweizer Geigenbauschule und wundern uns. Nicht über die an Stockfisch erinnernden, zum Trocken an der Sonne aufgehängten Geigen, nicht über das Solarium zur Bräunung der Holzteile und auch nicht über die Abteilung «Pathologie» zur Behandlung verschiedenster Schäden an den zur Pflege und Obhut übergebener Instrumente. Was fasziniert, ist die konzentrierte und fokussierte Arbeit junger und erfahrender Menschen dieser in sich ruhenden Institution. Ursprünglich in den 1940er Jahren auf Initiative Dr. Max Gafners von der Zentrale für die Einführung neuer Industrien gegründet, hat sich die heute als Stiftung etablierte einzige Schweizer Geigenbauschule zu einer international hoch angesehenen Institution gemausert.

Die Geigenbauschule in Brienz ist Ausbildungsstätte und damit auch Berufsschule. Durchschnittlich drei Schüler*innen aus dem In- und Ausland werden jährlich ausgebildet. Am Ende ihrer Lehre können die jungen Menschen ganz auf die Bedürfnisse einer anspruchsvollen Kundschaft eingehen. Womit wir beim zweiten Standbein der Institution sind. Bei Reparatur, Unterhalt und auch dem Neubau qualitativ hochstehender Streichinstrumente. Ganz eindrücklich, wie in der Brienzer Manufaktur gearbeitet wird. Und wie umsichtig mit den Rohstoffen – vorab die einheimischen Hölzer Fichte & Bergahorn – umgegangen wird. 

«Ein Maximum an Öffnung» ist das Credo von Co-Geschäftsführerin Birgit Steinfels. Damit scheint sie richtig zu liegen, wie der Blick aufs reichhaltige Veranstaltungstableau verrät. Und wie es das emsige Treiben & die Geigenklänge aus dem Konzertsaal und der Werkstatt versprechen. Im Austausch mit der Delegation der Volkswirtschaft Berner Oberland stehen das anspruchsvolle Prozedere rund um die Arbeitsgenehmigungen für ausländische Schüler*innen ebenso auf der Besprechungsliste, wie auch die Möglichkeiten zum Ausbau zweckdienlicher Partnerschaften.
 


 

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