Tradition & Innovation am Tourismusforum Berner Oberland
Digitalisierung und Storytelling – diese zwei Begriffe prägten das Tourismusforum Berner Oberland. In der Hotelfachschule Thun befassten sich rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Thema «Innovation und Tradition in Tourismus und Hotellerie». Wie verändert die Digitalisierung das Seminargeschäft? Woher erhalten Hotels und Tourismusdestinationen Inhalte für ihr reales und digitales Storytelling? Und welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Ausbildung in Hotellerie und Tourismus? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die sechs Referenten an der von der Volkswirtschaft Berner Oberland organisierten Veranstaltung.
Mehr digitale Sichtbarkeit
Der Wahl-Grindelwalder Oliver Stoldt zog die Zuhörerinnen und Zuhörer gleich zu Beginn der Veranstaltung in seinen Bann: Der MICE (Meetings, Incentives, Conventions & Events)-Profi zeigte in einer kurzen Tour d’Horizon auf, wie wichtig digitale Buchungskanäle schon jetzt und auch in Zukunft für das Seminar- und Tagungsgeschäft sind. Nicht nur für den Individualreisenden gehören digitale Buchungskanäle zum Alltag. Auch im Tagungsgeschäft gehören übersichtliche, schnelle und kostensparende Buchungsplattformen längst zum Alltag. Wer mit seinem Betrieb nicht auf diesen Plattformen gelistet ist, wird nicht gesehen und dementsprechend nicht gebucht. «Wenn wir nicht aufpassen und uns anpassen, werden wir in der Schweiz abgehängt», so Stoldts Fazit. Mit seiner neu gegründeten MICE Service Group will Stoldt genau da ansetzen und auch dem schweizerischen – neben dem deutschen und österreichischen – MICE-Markt zu mehr digitaler Sichtbarkeit verhelfen.
Mehr Berner Tourismusprojekte
Damit Angebote gebucht werden – egal ob im Bereich MICE oder für Individualreisende – müssen sie innovativ sein. Genau hier setzt Innotour, das Tourismusförderungsprogramm des Staatssekretariates für Wirtschaft seco an. Christoph Schlumpf, Leiter Innotour, erklärte den Anwesenden die Funktionsweise des jüngsten Förderinstrumentes der Schweizer Tourismuspolitik. Welche Projekte werden mit einer Anschubfinanzierung unterstützt? Wie muss man vorgehen, um sein Projekt einzureichen? Und welche Projekte wurden bereits umgesetzt? Dank dem nationalen Impulsprogramm fliessen zwischen 2016 und 2019 zusätzliche finanzielle Mittel in die Tourismusförderung. Insgesamt stehen so 30 Millionen Franken für innovative Tourismusprojekte mit nationaler Ausstrahlung oder Modellcharakter zur Verfügung. Die Nachfrage war bisher gross, rund 14 Millionen Franken sind bereits vergeben. «Bislang sind aber noch nicht so viele Projekte aus Bern bei uns eingegangen», so Schlupf. Er wünscht sich weitere innovative Ideen, die der Bund mit einer Anschubfinanzierung unterstützen darf – vielleicht auch aus den Reihen der Tourismusforum-Gäste.